Im Jahr 1995 sendete das Universitätsradio im Rahmen von Neckar-Alb-Radio, einem lokalen Privatsender, sowie auf der eigenen, nicht-kommerziellen Frequenz 96,6 (Reichweite im Bereich Tübingen/Reutlingen ca. 200.000 Hörerinnen und Hörer) insgesamt 5.055 Minuten, das sind 84 Stunden und 15 Minuten Programm. Bei einem Budget von 73.400,- DM ergibt das einen Minutenpreis von ca. DM 15,-.
Die Programmkooperation mit dem Neckar-Alb-Radio ruht seit dem 1. Januar 1996. Auf der Frequenz 96,6 wurden im 1. Halbjahr 1996 bisher 11.400 Sendeminuten oder 190 Stunden Programm gesendet. Das Programm wird weitgehend vom Universitätsradio gestaltet. Neben dem Seminar für Schulpädagogik ("Lehren, Lernen, Leben") konnte auch das Seminar für Allgemeine Rhetorik zur Mitarbeit gewonnen werden. Regelmäßig im Semester produzieren die Rhetoriker jetzt die Sendereihe "Ex Libris - Literatur für' s Ohr", die bei den Studierenden auf große Resonanz gestoßen ist. Weitere Kooperationen, z.B. mit der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe sind geplant.
Gemessen am feed back ist das vollständig selbst gestaltete Sonntagsmagazin "UNIMAX" die erfolgreichste Sendung der Uniwelle Tübingen.
Neben dieser Programmarbeit führte das Universitätsradio außerdem drei Radioprojekte mit dem Lektorat für Deutsche Sprache, dem Seminar für Zeitgeschichte und dem Romanischen Seminar, drei Einführungsseminare für neue Mitarbeiter/Innen, sowie zwei Mitarbeiterschulungen (Nachrichten/Moderation) und ein Recherche-Seminar im Medienaufbaustudiengang durch. Darüber hinaus wurden Mitarbeiter in Praktika vermittelt. Für diese Tätigkeiten wurden Drittmittel in Höhe von DM 4.000,- eingeworben.
Mit der eigenen Frequenz nahm das Universitätsradio im Berichtszeitraum seine eigene Sendetätigkeit auf. Im Haus Brunnenstraße 30 wird nicht länger nur vorproduziert, sondern auch live gesendet. Räumlich, sächlich und personell stellt der eigenständige Sendebetrieb hohe Anforderungen an Redaktion und Mitarbeiterteam (ca. 30 Studierende p.A.).
Im Jahr 1995 verfügte das Universitätsradio über einen Etat von 73.400,- DM. Bei den Ausgaben dominierten die Investitionen (38 %) vor den Honorarkosten (33,5 %). Die Ausgaben für Verwaltung betrugen 2,2 % des Etats. Die Investitionen wurden weitgehend vom Aufbaustudiengang Medienwissenschaft/Medienpraxis getragen, der seit April 1995 auch eine halbe Hilfskraftstelle für das Universitätsradio finanziert.
Das Universitätsradio Tübingen befindet sich 1996 im schwierigsten Jahr seines Bestehens. Zum ersten Mal hat die Universität Gelegenheit, Programm in größerem Maße vollständig eigenständig zu gestalten. Die Rahmenbedingungen haben sich jedoch nicht im gleichen Maß wie das Programm weiterentwickelt. Während andernorts Hochschulen erhebliche Mittel, auch Planstellen, in ihre Universitätsradios investiert haben, stagniert die Einrichtung in Tübingen derzeit. Während im Programmbereich die Akzeptanz steigt und Entwicklungschancen offenstehen, fehlen entsprechende finanzielle Perspektiven. Auch die Förderung durch die Landesanstalt für Kommunikation (1996: DM 10.000,- sowie Leitungskosten) reicht derzeit nicht aus, um diese Entwicklungschancen wahrzunehmen.
Kap. 14
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